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07.09.2018
Ilmenau

Die dunkle Pracht – Kunstglas der 1950er Jahre aus dem Thüringer Wald

Die neue Sonderausstellung des GoetheStadtMuseums Ilmenau beleuchtet einen speziellen Zweig der Zierglasherstellung: Schwarzglasprodukte aus dem Thüringer Wald. Von Böhmen ausgehend entwickelte sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine Zierglasproduktion, die nicht mehr darauf abzielte, in erster Linie feines klares Glas herzustellen, sondern farbigen Gläsern den Vorzug gab. So entstand unter anderem das Schwarzglas. Genau genommen ist dieses Glas jedoch nicht schwarz, sondern dunkelviolett. Es wird mit Mangan so eingefärbt, dass eine nahezu opake Oberfläche entsteht.Nach dem zweiten Weltkrieg wanderten viele deutschstämmige Fachkräfte aus Tschechien nach Thüringen aus und brachten ihre Kenntnisse zur Farbglasherstellung und Veredlung mit in die neue Heimat. Zum Repertoire ihrer Produktpalette gehörten auch Schwarzglasobjekte. Sie wurden vor allem in den 1950er und 1960er Jahren in Wasungen, Meiningen, Arnstadt, Zella-Mehlis und Ilmenau hergestellt. Die Dekore in Email-, Silber- und Goldmalerei entsprechen dem Geschmack der Zeit. Vielfach handelt es sich um geometrische, eher abstrakte Motive. Die Formen lehnen sich zum Großteil noch an die Vorbilder der 1920er und 30er Jahre an. Die umfangreiche Sonderausstellung des GoetheStadtMuseums Ilmenau stellt Schwarzglasvasen von neun verschiedenen Herstellern vor. Durch die Präsentation der Privatsammlung von Dr. Thomas Müller aus Telgte kann ein besonderes Thema regionaler Glasgeschichte erstmals sichtbar gemacht werden. Die Ergebnisse langjähriger Recherchen werden in einer Broschüre vorgestellt. In der Ausstellung sind mehr als 125 Vasen mit 110 verschiedenen Mustern aus Schwarzglas zu bewundern.Die Ausstellung wird am 04.11.2018 eröffnet und läuft bis zum 03.03.2019.