26.09.2022
亞 歐堂 meet asian art: Pekingglas vom 29.09. 2022 – 04.06. 2023
In China spielte Glas, anders als im vorderen Orient und in Europa, lange Zeit ein Schattendasein. Erst nachdem im späten 17. Jahrhundert Jesuiten am Pekinger Hof mit der Errichtung einer Glashütte beauftragt wurden, bildete sich eine eigenständige, von westlichen Vorbildern wenig beeinflusste Glaskunst in China heraus. Unter Kaiser Qianlong (reg. 1736–95) erlebte sie ihre Blütezeit, wurde jedoch auch ins 19. und frühe 20. Jahrhundert fortgeführt.
Vorgestellt werden im Frankfurter Museum für angewandte Kunst Meisterwerke aus der rund hundert Werke umfassenden Pekingglas-Sammlung des Hauses, einer der bedeutendsten ihrer Art in Europa. Das vielfarbige Überfangglas aus China fand später ein deutliches Echo im europäischen Jugendstil. Darüber hinaus überrascht monochromes Pekingglas des 18. und 19. Jahrhunderts oft mit Formen, die bereits die Bauhaus-Moderne vorwegnehmen.
Vieles deutet darauf hin, dass Asien im 21. Jahrhundert eine zentrale Rolle im Weltgeschehen spielen wird. Auch in Frankfurt am Main ist eine stetig wachsende Präsenz Asiens unverkennbar. Vor diesem Hintergrund, aber auch angesichts der herausragenden Rolle, die die Sammlungen asiatischer Kunst seit über hundert Jahren im Museum Angewandte Kunst spielen, widmet das Museum der Kunst Asiens mit 亞歐堂 meet asian art seit Oktober 2016 einen neuen Ort des Austausches, des Entdeckens, Verstehens und Diskutierens. Hier finden wechselnde Exponate aus den Sammlungen asiatischer Kunst des Museums in Form kleiner Kabinettausstellungen einen Platz.
Foto: Ute Kunze – Museum Angewandte Kunst Frankfurt