03.12.2024
Glasmuseum Wertheim zeigt Sammlungsstücke von Paul Beckmann
Vasen und Schalen in allen Größen, Farben und Formen, bunte Tierwelten, Miniaturen und Nippesfiguren aus hauchdünnem zerbrechlichem Glas, schwere Vintage-Schalen – Paul Beckmann ist Glassammler aus Leidenschaft. Seine Objekte stammen aus Dänemark, Schweden, Italien/Venedig, Österreich, Frankreich, Lauscha oder dem Bayerischen Wald. Auf einer seiner vielen Reisen kam er nach Wertheim, besuchte das Glasmuseum und stiftete spontan rund 1.500 Glasobjekte seiner Glas-Sammlung dem Museum. Rund 250 Glasobjekte der Schenkung sind jetzt vom 05.10.2024 bis zum 06.01.2025 im Glasmuseum Wertheim zu sehen. Es handelt sich um ausgewählte Exponate, die nicht nur einen Querschnitt der Sammlung Beckmann zeigen, sondern auch die Vorlieben des Sammlers herausarbeiten: Unzählige Fische «schwimmen» in einer der insgesamt fünf Vitrinen – sie sind ein klassisches Motiv der venezianischen Glasmacher. Nordisches Glas aus den traditionsreichen Glashütten Kosta Boda in Schweden und Holmegaard in Dänemark zeigen die typischen Produkte der 1950er- bis 1990er-Jahre. Die «blaue Serie» der aus schwerem Hüttenglas mundgeblasenen Schalen und Vasen des dänischen Designers Per Lütken vermittelten damals ein Stück Luxus für den Alltag und gelten bis heute als Klassiker der dänischen Glaskunst. Unschwer zu erkennen ist Beckmanns Vorliebe für «trendige» Serienprodukte wie die IKORA-Glaskollektionen der Württembergischen Metallwarenfabrik (WMF) in Geislingen. Der deutsche Designer Karl Wiedmann hat sie, beeinflusst von der Farbenpracht ostasiatischer Keramik, in den 1930er-Jahren in einer neuartigen Technik entworfen. Den historischen Sammlerstücken um 1900 stehen die avantgardistischen Glasobjekte der venezianischen Glasmanufakturen Venini und Carlo Moretti gegenüber, die im 20. Jahrhundert mit satten leuchtenden Farben und der Weiterentwicklung alter Techniken die venezianische Glaskunst wiederbelebten. Besonders stolz ist Paul Beckmann auf zehn Glasobjekte von Joseph Salvenmoser (geboren 1965) aus Kitzbühel in Österreich. Die Sturzbecher, Kelchgläser und das sogenannte «Stachelglas» sind aus hauchdünnem Lampenglas. Kistenweise sammelte Paul Beckmann die aus dem typischen buntem Lauschaer Fadenglas gefertigten Miniaturen, Nippesfiguren, Tischväschen oder Messerbänkchen, für die Lauscha bekannt ist. Einzelne Glasobjekte aus der Sammlung Beckmann können im Museumsshop erworben werden.