Rheinbacher Glaskunstpreis 2015
1. Preis: Tanja Niemann (Rheinbach): Verbindung.
Fusing, Biegen, Sandstrahl, UV-Verklebung
Der Rheinbacher Glaskunstpreis geht in diesem Jahr an zwei Schülerinnen aus Deutschland und eine Schülerin aus Steinschönau in der Tschechischen Republik. Die international besetzte, fünfköpfige Fachjury sprach zusätzlich drei Belobigungen aus. Für den diesjährigen Glaskunstpreis der Stadt Rheinbach waren insgesamt 39 Arbeiten von neun europäischen Glasfachschulen eingegangen, erklärte die Leiterin des Rheinbacher Glasmuseum, Ruth Fabritius, anlässlich der Preisverleihungen. Den eingereichten Wettbewerbsarbeiten bescheinigten die Jury „große Energie und die Ernsthaftigkeit der Bemühung um ein Höchstmaß an Qualität“. Die Vielfalt der verwendeten Techniken wurde ebenso positiv vermerkt wie der Bezug zur Glastradition in den jeweiligen Ländern. Die Jury ermutigte die Teilnehmer, die „zeitgenössische Glassprache“ aufzugreifen, und betonte, dass die europäische Glaswelt nicht nur kreative Künstler benötigt, sondern auch exzellente Kunsthandwerker, die in der Lage sind, künstlerische Konzepte umzusetzen. Daher sei es zu begrüßen, dass die europäischen Glasfachschulen ein so breites Spektrum abdecken. Der erste Preis wurde der Rheinbacher Schülerin Tanja Niemann für ihre Arbeit Verbindung zugesprochen, die durch künstlerischen Ausdruck und Poesie überzeugte. Die drei Schalen Bowls of Nature von Christina Kargl (Zwiesel) überzeugen, so die Jury, durch hohe handwerkliche Qualität und durch ein tiefes Verständnis für das Material. Traditionelle Formen und Veredlungstechniken erfahren eine zeitgemäße Interpretation. Dies gelte auch für die Karaffen- und Schalenform des Sake-Services von Barbora Panochová (Steinschönau). Feinheit und Qualität der Emailmalerei beeindruckten die Jury. Mit zusätzlich drei Belobigungen würdigte die Jury vor allem experimentelle Ansätze. Sandra Antonia Stangier (Rheinbach), die sich mit einer Pâte-de-Verre-Skulptur Durchblick am Wettbewerb beteiligt, solle die Potenziale der 3D-Technik weiter verfolgen und an der Finesse der Formgebung arbeiten. Xenia Kuruschinas (Rheinbach) Mixed-media-Objekt WeltUm, vermittelt eine wichtige Botschaft zur Problematik von Re- und Upcycling sowie der Schonung von Ressourcen. In den beiden aufgetriebenen Gefäßen, deren organisch aufgebautes Innenleben ihre praktische Nutzbarkeit ironisch ad absurdum führt, erreicht Markus Marschmann (Zwiesel) interessante Materialeffekte. Die Fachjury des Rheinbacher Glaskunstpreises setzte sich zusammen aus der Chefkustodin des finnischen Nationalmuseums Riihimäki, Uta Laurén, der dänischen Künstlerin und Dozentin Susanne Jøker Johnsen, der künstlerischen Direktorin des französischen Glasmuseums und Ateliers Sars-Poteries, Anne Vanlatum, dem Leiter der Studien- und Experimentierwerkstatt für Glasmalerei, Licht und Mosaik der Akademie der Bildenden Künste München, Thiery Boissel, sowie dem stellvertretenden Dekan der Kunst- und Design-Akademie in Usti nad Labem/Aussig, Dr. Jaroslaw Polenecky. 1. Preis (1.000 €): Tanja Niemann: Verbindung. Fusing, Biegen, Sandstrahl, UV-Verklebung. Staatliches Berufskolleg Glas, Keramik, Gestaltung des Landes NRW, Rheinbach. Klasse Stephan Muders, Sabina Ramershoven. 2. Preis (750 €): Christina Kargl: Bowls of Nature. Drei Schalen, Außenüberfang geschliffen, Facettenschliff, Hohlschliff, Battuto-Technik, Mattierungstechniken. Glasfachschule Zwiesel. Klasse Gunther Furth. 3. Preis (500 €): Barbora Panochová: Sake-Service. Karaffe und Schälchen mit Emailmalerei. Glaskunstfachschule Kamenický Šenov / Steinschönau. Klasse Petr Menš. Weiterhin vergab die Jury drei (nicht dotierte) Belobigungen: Sandra Antonia Stangier: Durchblick. Skulptur: Form 3D-gescannt, 3D gedruckt, mit Silikon abgeformt, aus Pâte-de-verre geschmolzen. Staatliches Berufskolleg Glas, Keramik, Gestaltung des Landes NRW, Rheinbach. Klasse Georg Linden. Xenia Kuruschina: WeltUm. Fusing, Biegen, Montage von Plastikmüll. Staatliches Berufskolleg Glas, Keramik, Gestaltung des Landes NRW, Rheinbach. Klasse Stephan Muders, Sabina Ramershoven Markus Marschmann: Out of Order. Zwei aufgetriebene Gefäße mit organisch aufgebautem Innenleben. Glasfachschule Zwiesel. Klasse Herr Fischer Bis zum 01.09.2015 besteht die Gelegenheit, für den mit 1.000 € dotierten Publikumspreis Alexandra Bruns unter www.glaskunstpreis.com oder www.glaskunstpreis-rheinbach.de online abzustimmen.