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01.02.2019
Ilmenau

Kunstglas der 1950er Jahre aus dem Thüringer Wald

Die noch bis zum 03.03.2019 laufende Sonderausstellung des GoetheStadtMuseums in Ilmenau beleuchtet einen speziellen Zweig der Zierglasherstellung: Schwarzglasprodukte aus dem Thüringer Wald. Die umfangreiche Sonderausstellung stellt Schwarzglasvasen von neun verschiedenen Herstellern vor. Durch die Präsentation der Privatsammlung von Thomas Müller kann ein besonderes Thema regionaler Glasgeschichte erstmals sichtbar gemacht werden. In der Ausstellung sind mehr als 125 Vasen mit 110 verschiedenen Mustern aus Schwarzglas zu bewundern. Von Böhmen ausgehend entwickelte sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine Zierglasproduktion, die nicht mehr darauf abzielte, in erster Linie feines klares Glas herzustellen, sondern farbigen Gläsern den Vorzug gab. So entstand unter anderem das Schwarzglas. Nach dem zweiten Weltkrieg wanderten deutschstämmige Fachkräfte aus dem Sudetenland nach Thüringen aus und brachten ihre Kenntnisse zur Farbglasherstellung und Veredlung mit in die neue Heimat. Zum Repertoire ihrer Produktpalette gehörten auch Schwarzglasobjekte. Sie wurden vor allem in den 1950er und 1960er Jahren in Wasungen, Meiningen, Arnstadt, Zella-Mehlis und Ilmenau hergestellt. Die Dekore in Email-, Silber- und Goldmalerei entsprechen dem Geschmack der Zeit. Vielfach handelt es sich um geometrische, eher abstrakte Motive. Die Formen lehnen sich zum Großteil noch an die Vorbilder der 1920er und 30er Jahre an.