02.10.2024
Leuchten in Baruth
Im Jahre 1859 wird Petroleum (Kerosin) in den USA entdeckt. Der neue Brennstoff setzt sich auch in Europa rasch durch, zunächst in der Beleuchtung: Petroleum verdrängt Rüböl. Das hatte gravierenden Einfluss auf die Lichttechnik und die Helligkeit von Leuchten. Die Beleuchtungsglashütten und Lampenfabriken reagierten und verbesserten die Brenner, Dochte und Beleuchtungsgläser. Allen voran zeigte sich die Berliner Lampenfabrik «Wild und Wessel» innovativ, deren Katalog für die Ausstellung «Petroleum. Leuchten des 19. Jahrhunderts» im Hüttenbahnhof der Baruther Glashütte reproduziert wurde. Die Baruther Glashütte ist ebenfalls Gegenstand der Ausstellung: Millionen Zylinder und Lampenschirme verließen das Werk.
Die Ausstellung präsentiert einen repräsentativen Ausschnitt der Sammlung Villa Wild: Drei Dutzend Petroleumlampen von großer Schönheit und Seltenheit sowie zahlreiche verwandte Objekte machen die Ausstellung zu einem lockenden Ziel. Die historische Leuchtenschau umfasst neben den Produzenten der Lampenkörper, Armaturen und der Beleuchtungsgläser auch den «Lichtalltag», denn Lampen woll(t)en gepflegt sein.
Die Ausstellung «beleuchtet» mit Einzelstücken auch frühere und spätere Abschnitte der Lichttechnik und bietet einen spannenden kulturgeschichtlichen Zugang zur sogenannten Gründerzeit. Das Museum Baruther Glashütte dankt Beata Hundertmark und Marko Ludwig, die wichtige Stücke ihrer Sammlung Villa Wild in die Baruther Glashütte ausgeliehen und die Ausstellung zusammen mit dem Museumsteam kuratiert haben.
«Petroleum! Leuchten des 19. Jahrhunderts» wird von einem Katalog begleitet. Die Ausstellung ist auch auf Museum-Digital (https://www.museum-digital.de) dokumentiert und auf der Sammlungswebsite Sammlung Villa Wild kontextualisiert (https://sammlung-villawild.de). Die Ausstellung läuft bis zum 28.02.2025 und wird von regelmäßigen Kuratorenführungen begleitet.