19.03.2018
Wagenfeld-Stiftung Bremen

Jahresausstellung der Wagenfeld-Stiftung widmet sich der Transparenz

Jahresausstellung widmet sich der Transparenz

„Welt aus Glas. Transparentes Design“ heißt die große Jahresausstellung 2017/18 der Wilhelm Wagenfeld Stiftung in Bremen (noch bis zum 22.04.2018). Die Ausstellung nimmt Bezug auf die Transparenz-Euphorie zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Bruno Taut entwarf 1914 ein Aufsehen erregendes Glashaus und hoffte, das „neue Glas-Milieu“ könne die Menschen verändern. Wilhelm Wagenfeld entwirft in den 1930er Jahren Haushaltsgerät für die „gläserne Küche“. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kommen technische Geräte mit transparentem Gehäuse auf den Markt und enthüllen Schaltkreise und Transistoren. Der Wunsch, sich von der materiellen Welt zu befreien, hat in der abendländischen Kultur eine lange Tradition. Dass dieses Thema im 20. Jahrhundert im Alltag angekommen ist, zeigt die Ausstellung an zahlreichen Beispielen. Zeitgleich mit der Begeisterung für durchsichtige Materialien regte sich schon früh Kritik am Ideal der Transparenz. Heute wird dieses Unbehagen mit dem Begriff des gläsernen Bürgers umschrieben. Die Bremer Wagenfeld-Ausstellung will diese ambivalente Haltung zum Transparenzideal thematisieren. www.wilhelm-wagenfeld-stiftung.de